Blutorangen-Grapefruit-Sorbet

Jahre lang war ich hautpsächlich ein großer Fan von roten Früchten. Himbeeren, rote Johannisbeeren und Erdbeeren mochte ich in jeder Variante – frisch vom Strauch, als Eis, in einem Kuchen… Orangen und Mandarinen hingegen mochte ich hauptsächlich wegen ihres umwerfenden Geruchs. Zu oft hatte ich in der Vergangeheit einfach das Pech, dass die Mandarinen strohig waren und nach nichts geschmeckt hatten. Orangen mochte ich auch nicht so gerne. Warum kann ich gar nicht genau sagen. Diesen Winter hingegen waren die Mandarinen ein Traum. Nur eine war bislang nicht ganz so aromatisch. Die restlichen waren so saftig und geschmacksintensiv, dass ich manchmal auch mehrere nacheinander gegessen habe. Sind das mittlerweile andere Züchtungen als noch vor ein paar Jahren oder ist dieser Winter klimatisch bedingt einfach perfekt geeignet für Zitrusfrüchte?

Blutorangen-Grapefruit-Sorbet

Schon Anfang Dezember hatte ich mir eigenbildet, ein leuchtend rotes Blutorangen-Grapefruit-Sorbet zu Weihnachten zuzubereiten. Für mich haben die Blutorangen etwas festlich, weihnachtliches an sich (obwohl der Begriff „Blut“ in den Blutorangen eher weniger passend ist) und das Sorbet wäre einfach perfekt für diesen Anlass. Weihnachten ist immer näher gerückt und es gab immer noch keine Blutorangen zu kaufen. Ich war in verschiedenen Supermärkten, ich war auf dem Markt; überall dasselbe Ergebnis – es gab keine Blutorangen. Also Planänderung: das Blutorangen-Grapefruit-Sorbet sollte es zu Silvester geben. Blöd nur, dass zwischen Weihnachten und Silvester gerade mal eine Woche liegt. Ich hätte mir eigentlich denken können, dass ich dann auch noch keine Blutorangen kaufen kann. Aber nein, ich wurde endlich fündig und konnte einige Blutorangen ergattern. Zu Hause angekommen wollte ich die erste gleich probieren, um festzustellen, wie aromatisch sie ist. Als ich sie geschält habe, kam die große Enttäuschung. Es war eher eine Orange, durchzogen mit einem Hauch roter Farbe an ganz wenigen Stellen. Man musste schon genau hinsehen, um zu erkennen, dass sie in irgendeiner Weise mit den Blutorangen verwandt ist. Das erklärt auch die Anzeige „Halbblutorangen“, die ich zur selben Zeit in einem Supermarkt-Prospekt entdeckt habe, wobei ich bei dem Wort Halbblutorangen eher an „Harry Potter und der Halbblutprinz“ denken musste als an Früchte. Meine so genannten Blutorangen hätte ich nicht einmal als Halbblutorangen bezeichnet, so gering wie ihr Rotanteil war.

Nachdem ich also zu Silvester von meiner Blutorangenausbeute etwas gefrustet war, habe ich auf dem Markt nochmal bei einem Sizilianer nachgefragt, ab wann es rote Blutorangen gibt. Der muss sich damit auskennen, schließlich kommen viele Blutorangen, z.B. die Moro-Orangen, aus Sizilien. Die richtig roten Blutorangen würde es ab Mitte Januer geben, war seine Auskunft. Und was haben wir jetzt? Mitte Januar. Bingo! Es ist also genau die richtige Zeit für ein Blutorangen-Sorbet. Damit das Sorbet aber nicht nur aus Blutorangen besteht, wollte ich noch eine weitere Zitrusfrucht, die auch farblich Richtung rot tendiert. Dieses Mal hat es das Schicksal gut mit mir gemeint. Denn im Supermarkt gab es nicht nur orange-farbige Grapefruits, sondern auch Pink Grapefruits, die farblich perfekt zu den Blutorangen passen. Auch wenn man im Winter weniger Verlangen nach Eis oder Sorbet hat, dieses Sorbet fand ich trotzdem perfekt für die Jahreszeit, da es schön winterlich geschmeckt hat. Weiter unten gibt es eine Beschreibung wie ihr das Rezept mit und ohne Eismaschine* zubereiten könnt. Da ich eine Eismaschine mit Kompressor habe, kann die Gefrierzeit bei einer Eismaschine, die im Gefrierschrank vorgekühlt werden muss, natürlich von meiner Zeitangabe abweichen.

Blutorangen und Grapefruit

Einerseits finde ich es schön, dass es mittlerweile noch immer Obst und Gemüse gibt, das man nicht das ganze Jahr über kaufen kann. So verliert es nicht seinen Reiz und ist doch noch etwas besonderes, auf das man sich freut, fast wie vor 50 Jahren. Dort gab es z.B. Tomaten nur einige Wochen im Jahr und die restliche Zeit des Jahres konnte man sie einfach nicht essen. Oder die fleißige Hausfrau hatte vorgesorgt und z.B. einen großen Vorrat Tomatensoße eingekocht. Heutzutage hingegen wird man von der Fülle von nicht-saisonalem Obst und Gemüse, das um die halbe Welt gereist ist, nur um auf unseren deutschen Tellern zu landen, regelrecht erschlagen. Und ja, ich verfalle auch öfters den Verlockungen, davon etwas zu kaufen, auch wenn ich deswegen ein schlechtes Gewissen habe. Aber Wintergemüse ist leider nicht unbedingt mein Fall, jedenfalls wenn ich den ganzen Winter über nur davon essen müsste.

Wie handhabt ihr das mit Obst und Gemüse? Kauft ihr wirklich nur saisonal ein oder gibt es bei euch auch „Ausrutscher“?

Zutaten (2 Portionen Blutorangen-Grapefruit-Sorbet):

575 g Blutorangen
475 g Pink Grapefruit
1/2 – 1 TL Naschkatzl
1 EL Kokosblütenzucker / Zucker

Zubereitung mit der Eismaschine:

  • Die Blutorangen und die Grapefruit halbieren und auspressen.
  • Den Fruchtsaft zusammen mit Naschkatzl und Kokosblütenzucker ca. 10 min auf maximaler Temperatur in einem Topf erhitzen. Dadurch löst sich der Zucker auf und der Saft wird ein bißchen reduziert und somit geschmacksintensiver.
  • Den erhitzen Saft auskühlen lassen.
  • Den Saft in der Eismaschine 30 min. gefrieren lassen.

Zubereitung ohne Eismaschine:

  • Die Blutorangen und und die Grapefruit halbieren und auspressen.
  • Den Fruchtsaft zusammen mit Naschkatzl und Kokosblütenzucker ca. 10 min auf maximaler Temperatur in einem Topf erhitzen. Dadurch löst sich der Zucker auf und der Saft wird ein bißchen reduziert und somit geschmacksintensiver.
  • Den erhitzen Saft auskühlen lassen.
  • Den Saft am besten in eine Metallschüssel geben. Dort gefriert der Saft schneller auch an den Rändern als in einer Plastikschüssel.
  • Die Schüssel mit dem Saft ins Gefrierfach stellen.
  • Damit sich während des Gefrierens keine allzu großen Eiskristalle im Sorbet bilden, muss das Sorbet immer im Abstand von ca. 15 bis 30 min. mit einer Gabel einmal komplett durchgerührt werden bis es die erwünschte Konsistenz erreicht hat.

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Cupcakes mit winterlichen Gesichtern

Mich bekommt heute nichts und niemand vor die Haustüre. „Aktuell hat es minus 15 Grad“ war das Erste, das ich heute morgen gehört habe als ich den Radio angeschaltet habe und gerade der Wetterbericht lief. Die Aussicht, dass es heute doch noch bis zu minus 6 Grad „warm“ wird, hat meine Meinung auch nicht geändert.

Cupcakes mit winterlichen Gesichtern

Zum Glück habe ich schon alle Wochenendeinkäufe gemacht, so dass es wirklich keinen Grund für mich gibt, mich heute in die Kälte zu begeben. Statt dessen werde ich es mir auf dem Sofa, eingemummelt in eine dicke Decke, mit einem warmen Tee gemütlich machen. Außerdem warten noch ein paar Folgen der fünften Staffel der „2 broke girls“ auf mich.

Morgen soll es nochmal schneien, so dass die Natur ihr mittlerweile leicht grau gewordenes Winterkleid wieder etwas heraus putzen kann. In der Fernsehwerbung für Waschmittel würde jetzt eine Dame im luftig weiß-grauen Sommerkleid ins Bild tänzeln und eine freundlich klingende Stimme aus dem Off würde mir erklären, dass ich unbedingt Waschmittel XY verwenden müsse, um diesen Grauschleier vom Kleid zu entfernen und es wieder in ein blütenweißes Kleid zu verwandeln. Bitte liebe Natur, glaube nicht alles, was man dir in der Werbung erzählt. Lass es morgen, wie versprochen, einfach wieder schneien und dein Winterkleid wird automatisch wieder leuchtend weiß! Passend zur klirrenden Kälte habe ich für euch Cupcakes mit winterlich bemützten Gesichtern.

Wie verbringt ihr diesen kalten Tag? Wagt ihr euch in die Kälte oder verschanzt ihr euch, wie ich, im warmen Haus?

Zutaten (für 20 bis 25 Mini-Cupcakes):

2 Eier
160 ml Mandelmilch / Milch
80 g Margarine
200 g Dinkelmehl (Type 630)
110 g Kokosblütenzucker / Zucker
2 EL Naschkatzl bzw. zusätzliche 2 EL Kokosblütenzucker / Zucker
1 Prise Salz
20 bis 25 Schattenmorellen aus dem Glas
weißes Marzipan
blaue Lebensmittelfarbe
Schokostreusel
Erdbeer-Fruchtpulver
beige Zuckerkugeln

Zubereitung:

  • Margarine rechtzeitig aus dem Kühlschrank stellen.
  • Eier, Mandelmilch und Margarine verrühren.
  • Mehl, Kokosblütenzucker, Naschkatzl, Salz und Backpulver dazu geben und gut vermischen.
  • Den Teig in die Muffinförmchen füllen. Dabei jedes Muffinförmchen nur zur Hälfte mit Teig füllen.
  • In jedes Muffinförmchen eine Schattenmorelle legen.
  • Die Schattenmorellen mit dem restlichen Teig bedecken.
  • Bei Umluft 170°C (mittlere Schiene) ca. 15 min im nicht vorgeheizten Ofen backen.
  • Die Förmchen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
  • Das weiße Marzipan zwischen Frischhaltefolie ausrollen und mit einem runden Plätzchenausstecher so viele runde Marzipankreise ausstechen, wie ihr Cupcakes gebacken habt. Bei den Minion-Cupcakes habe ich das bereits genauer beschrieben und bebildert.
  • Die runden weißen Marzipankreise auf die Cupcakes legen.
  • Weißes Marzipan mit blauer Lebensmittelfarbe färben bis der gewünschte Farbton für die Mützen erreicht ist.
  • Das blau gefärbte Marzipan wie oben beschrieben ausrollen und mit demselben runden Plätzchenausstecher wie oben auch die Grundform der Mütze ausstechen.
  • Mit einem scharfen Messer die Muster in die Mütze ritzen.
  • Für jede Mütze mit demselben runden Plätzchenausstecher aus dem gefärbten Marzipan dünne gebogene Streifen für den Mützenrand ausstechen.
  • Auch in den Mützenrand mit einem scharfen Messer dünne Striche einritzen.
  • Aus dem blauen Marzipan kleine Kugeln für die Mützenbommel formen, diese platt drücken und danach ebenfalls mit dem Messer einritzen.
  • Nun die Mützen aus den drei eben hergestellten Teilen auf dem weißen Marzipan-Gesicht zusammen setzen.
  • Für die Augen mit einem Schaschlikspieß jeweils zwei Löcher in das weiße Marzipan stechen.
  • In jedes Augenloch einen Schokostreusel stecken. Die beiden Schokostreusel sollten in jedem Gesicht gleich lang sein, damit nicht einer weiter heraus schaut als der andere. Notfalls muss dies mit der Tiefe des Augenlochs ausgeglichen werden.
  • Den Mund mit dem scharfen Messer einritzen.
  • Für die rosa Bäckchen das Erdbeer-Fruchtpulver vorsichtig mit einem Lebensmittelpinsel verteilen.
  • Als Nase die beigen Zuckerkugeln verwenden.

Dauer: ca. 2 – 3 Stunden