Ich stehe im Supermarkt und will einkaufen – ohne Einkaufszettel. Ich weiß schließlich, was ich für das Abendessen brauche. Kichererbsen – hab ich da noch welche zu Hause? Hmm. Wahrscheinlich schon, aber nehme ich vorsichtshalber noch welche mit, damit ich nicht nochmal in den Supermarkt muss. Und rote Linsen? Da sind eigentlich immer welche im Schrank. Aber habe ich nicht beim letzten Kochen das Glas mit den roten Linsen ziemlich geleert? Besser ich kaufe noch welche, die halten sich ja auch eine Weile. Passierte Tomaten gibt es gerade im Angebot. Super, nehme ich gleich zehn Packungen mit; die brauche ich schließlich oft. Dinkel-Spaghetti gibt es auch gerade wieder von meiner Lieblingsmarke. Die sind immer so schnell ausverkauft. Drei Packungen auf Vorrat müssten erst mal reichen. Ach Quatsch, ich muss gerade wenig im Korb nach Hause tragen, nehme ich lieber gleich fünf Packungen davon mit. Von Nudeln kann ich nie genug bekommen. Zu Hause angekommen freue ich mich erst einmal, dass ich alle Zutaten für das Abendessen gekauft habe. Es kam in der Vergangenheit nicht nur einmal vor, dass ich die Hälfte vergessen habe und nochmal los musste. Beim Blick in den Schrank fällt mir auf, rote Linsen habe ich noch genug da für mindestens fünf Gerichte, Kichererbsen sowieso. Außerdem stapeln sich die passierten Tomaten und Packungen mit Dinkel-Spaghetti in der Vorratskammer.

Das ist dann immer der Zeitpunkt, an dem ich mir vornehme, das nächste Mal einen Einkaufszettel zu schreiben. Mittlerweile ziehe ich das auch in 50% der Einkäufen durch. Es kommt aber trotzdem vor, dass ich dann zu Hause feststelle, dass ich Dinge, die auf dem Einkaufszettel stehen, nicht gekauft habe, aber dafür einiges anderes, das nicht auf der Liste steht. Dank dieser wunderbar strukturierten Einkäufe ist meine Vorratskammer immer bis ins letzte Ecke gefüllt. Gut zu wissen, dass ich so schnell nicht verhungern werde. Den Überblick, welche Schätze sich in meinem Vorrat befinden, habe ich allerdings nicht mehr so ganz. Deshalb ist mein Plan, die Vorratskammer etwas zu leeren. Rote Linsen, Kichererbsen und passierte Tomaten sind neben den genannten Nudeln (in allen Formen) tatsächlich meine Top 3 der Lebensmittel, die sich bei mir stapeln und die ich zum Glück auch sehr oft esse. Es muss aber trotzdem nicht sein, dass ich damit selbst einen kleinen Laden eröffnen könnte.
Mit dem Linsen-Kichererbsen-Eintopf komme ich also meinem Plan, wieder Herrin über meinen Vorrat zu sein, einen Schritt näher. Noch dazu wird endlich das Glas mit dem Bulgur leer. Besser kann es eigentlich nicht laufen, oder? Doch, kann es. Wenn nämlich aus dem Resteessen ein „Verdammt, wieso habe ich das nicht schon früher gekocht?“-„Das muss ich nächste Woche nochmal kochen, so lecker war es“-Gericht wird. Das war bei diesem Eintopf nämlich eindeutig der Fall. In diesem Jahr habe ich ihn bereits drei Mal gekocht. Und außer dem Bulgur habe ich auch noch meinen Couscous-Vorrat aufgebraucht, denn den gab es alternativ als Beilage zum Linsen-Kichererbsen-Eintopf.
Wie schafft ihr es, einen Überblick über euren Lebensmittelvorrat zu haben? Kauft ihr mit Einkaufsliste ein oder lasst ihr euch auch vom Angebot des Supermarktes verführen?
Zutaten Linsen-Kichererbsen-Eintopf (3 Portionen):
150 g Zwiebeln
1 EL Olivenöl
500 g passierte Tomaten
480 g Kichererbsen aus der Dose (Abtropfgewicht)
225 g rote Linsen (die nicht mehr in Wasser eingeweicht werden müssen)
3 Knoblauchzehen
500 ml Gemüsebrühe
1 TL Salz
Pfeffer
2 TL getrocknete Bockshornklee-Bätter
2 gehäufte TL Harissa Gewürzmischung
1 TL Kreuzkümmel
1 große Tasse Bulgur / Couscous
1,5 große Tassen Wasser
Zubereitung:
- Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden.
- Das Olivenöl in einem Topf erhitzen.
- Die Zwiebelstückchen glasig dünsten.
- Die passierten Tomaten dazu geben.
- Die Knoblauchzehen in ganz kleine Stücke schneiden und in den Topf geben.
- Die Kichererbsen und die roten Linsen dazu geben.
- Mit der Gemüsebrühe aufgießen.
- Mit Salz, Pfeffer, Bockshornklee-Blättern, Harissa und Kreuzkümmel würzen.
- Ca. 15 min. auf maximaler Temperatur kochen, so dass ein Großteil der Flüssigkeit verdampft ist. Deshalb keinen Deckel auf den Topf legen.
- Währenddessen den Bulgur bzw. Couscous in einen Topf geben, mit 1,5 Tassen kochendem Wasser übergießen und quellen lassen. Zwischendrin ein oder zweimal umrühren.
Dauer: 40 Minuten
Linsen-Kichererbsen-Eintopf beginnt mit L und nimmt deshalb an meinem Blog-Event Wir kochen uns durch das Alphabet – L teil.
