Bis vor einem Jahr hatte ich nicht viele Berührungspunkte mit der indischen Küche. Aber das hat sich zum Glück geändert, denn mittlerweile kann man sagen, dass es bei mir Liebe auf den zweiten Blick war.
Vor über 10 Jahren habe ich auf Zypern das erste Mal in einem indischen Lokal gegessen. Was ich damals genau gegessen habe, weiß ich gar nicht mehr, es war wohl Reis mit gemischtem Gemüse. Obwohl es in der Speisekarte nicht als scharf markiert war, war es für meinen Geschmack viel zu scharf und hat mich geschmacklich nicht sonderlich vom Hocker gerissen. Seitdem habe ich mit indischem Essen immer Speisen verbunden, die für mich viel zu scharf sind.
Vor einem Jahr war ich dann nach vielen Jahren wieder indisch Essen, dieses mal in einem indischen Lokal in Deutschland. Ich war begeistert, es hat mir sehr gut geschmeckt. Kurz darauf habe ich erneut in einem anderen indischen Lokal Dal gegessen. Von dem Dal, das ich dort gegessen habe, war ich total begeistert. Daraufhin habe ich dieses Gericht mehrmals dort gegessen, weil es so gut geschmeckt hat. Ich wollte es aber nicht nur in einem Lokal essen, sondern selbst zu Hause zubereiten. Nach einigen Versuchen und Experimenten mit den Gewürzen schmeckt es nun fast genauso wie im Lokal.
Zutaten (2 Portionen):
1/2 TL schwarze Senfkörner
1 EL Butter oder Geeh
2 kleine Zwiebeln
5 Kardamomkapseln
2 Knoblauchzehen
5 g Ingwer
1/2 TL Kurkuma
120 g geschälte Dosentomaten
270 g rote Linsen (Sorte, die nicht zuerst in Wasser eingeweicht werden muss)
0,7 l + 1 Tasse Wasser
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1/2 TL Koriandersamen
1/2 TL Fenchelsamen
1/2 TL Garam Masala
3 Messerspitzen gemahlenen Chili
1 TL Salz
1 Tasse Reis
Zubereitung:
- Butter bzw Geeh in einem Topf erhitzen.
- Die schwarzen Senfkörner im Topf anrösten bis sie springen. Deshalb am besten den Topf mit einem Deckel aus Glas bedecken.
- Die Zwiebeln schälen und klein würfeln. Anschließend in den Topf geben und unter regelmäßigem Umrühren gold braun werden lassen.
- Die Knoblauchzehen schälen, ganz klein würfeln und ebenfall in den Topf geben.
- Den Ingwer schälen und fein reiben. Den geriebenen Ingwer in den Topf geben.
- Anschließend den Kurkuma in den Topf geben.
- Die geschälten Tomaten zu den bisherigen Zutaten geben und einmal aufkochen lassen.
- Anschließend die roten Linsen sowie 0,7, l Wasser dazu geben. Das Ganze unter regelmäßigem Umrühren köcheln lassen bis der Inhalt des Topfes eine breiartige Konsistenz hat.
- Kreuzkümmel, Koriandersamen sowie Fenchelsamen dazu geben.
- Die Kardamonkapseln öffnen. Sind die Samen dunkelbraun bis schwarz, können sie verwendet werden. Sind sie hingegen noch grün, solten sie nicht verwendet werden, da sie nicht schmecken. Die Samen nun mit einem Mörser klein stoßen.
- Mit Garam Masala, Chili und 1 TL Salz abschmecken.
- Während der Zubereitung des Dals 1 Tasser Wasser in einem Topf erhitzen, etwas Salz hinzugeben und den Reis in diesem Topf unter regelmäßigem Umrühren kochen bis das Wasser verdampft ist.
Dauer: 1 Stunde
Noch ein kleiner Tip: Verwendet keine hellen Kochlöffel aus Plastik oder aus Holz, wenn ihr nicht wollt, dass der Kochlöffel trotz mehrmaligem Abspühlen immer noch knallig gelb aussieht. Kurkuma färbt sehr intensiv.
3. November 2013 at 16:39
Schön, dass du deine eigenen Erfahrungen mit uns teilst… das macht ein Gericht gleich viel persönlicher!
Die indische Küche ist großartig!
Liebe Grüße, Cathi von Carpe Kitchen!
3. November 2013 at 18:31
Ich freue mich sehr über dein positives Feedback. Ich muss erst noch hinein wachse, zusätzlich zu den Rezepten etwas dazu zu schreiben. Bis vor kurzem habe ich ja nur die Rezepte veröffentlich 😉
3. November 2013 at 23:50
Ich liebe die indische Küche! Und ich kenne sie nur vor Ort. Von Familien, von Lokalen und Street Food. Chapati und Dal ist das typische nordindische tägliche Essen, der einfachen Bevölkerung. Und es ist in keiner Weise scharf. Wer Linsen nicht mag wird Dal vielleicht mögen, denn der Geschmack erinnert mich sehr an Hokkaidos. Je südlicher man fährt, desto schärfer wird dann das Essen. Bei einem Land das ungefähr so groß wie Europa ist, sind die Kochgewohneheiten lokal auch sehr unterschiedlich. Es gibt Orte wo es Scharfessern noch aus den Socken haut. Aber ich kenne kein Land wo soviel gewürzt wird wie in Indien. Überall wo man geht duftet es nach Gewürzen.
Deine Gewürzmischung sieht sehr gut aus und ist auch richtig angewandt. Ich mache auch oft Reis mit Dal, da ich es für eine gute Kombination halte. Ich werde Deine Version einmal ausprobieren.
Liebe Grüße
Anna
5. November 2013 at 20:03
Danke für deine tolle Erklärung bzgl der Schärfe.
Wie würzt du denn dein Dal? Vll kann ich mir da noch das eine oder andere Gewürz abgucken 😉